Mein lieber Scholli, ich merke es immer wieder: Die Jahre in der HORG haben tatsächlich Schäden bei mir hinterlassen. Also, von kleinen Macken bis tiefe Spuren. Ich finde das nicht ganz ohne, wenn man bedenkt, dass HORGs ja immer noch für viele Menschen sehr attraktiv sind: klangvoller Name, große Tradition, gute Konditionen und so. Und viele geraten ziemlich jung da rein (worst case: als Azubi 😉 ) und denken dann, so muss Arbeit sein. Und selbst wenn sie später Jobs in anderen Organisationen finden, nehmen sie die Prägungen aus der HORG mit. Man könnte sagen: Viele Menschen in der Arbeitswelt wurden in HORGs sozialisiert. Und das ist keine gute Nachricht.
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Schon einmal hab ich ein Gesellschaftssystem kollabieren sehen und habe die Anzeichen nicht wahrgenommen. Gut, ich war 17, als die Mauer fiel, da kann man noch nicht viel erwarten. Aber später hab ich mir geschworen: Das passiert mir nicht noch mal. Es gab doch damals…
41 KommentareFrüher hab ich mir gar keine Birne darüber gemacht, ob Sprache beiden Geschlechtern (oder gar noch mehr) gerecht wird. Das Binnen-I, das mir gelegentlich begegnete, hielt ich für eine Marotte irgendwelcher Spinner. -Innen. In meiner Jugend im Osten haben wir sogar ziemlich konsequent männliche Formen…
6 KommentareFrüher war alles einfacher. Da gab es Unternehmen mit hohem Arschloch-Faktor. Jeder kannte das Hafischbecken, dessen Chef in der ganzen Branche als Choleriker verschrien war. Es war klar: Wer sich dort einen Job antut, weiß, worauf er oder sie sich einlässt. Es ist einfach, wenn…
6 KommentareOffensichtlich bin ich nicht gut darin, Leute zu kritisieren. Es gibt nur zwei Extreme: Entweder ist meine Kritik so höflich und subtil, dass mein Gegenüber sie nicht wahrnimmt und einfach über mich wegwalzt. Oder meine Kritik ist so deutlich, dass mein Gegenüber sich angegriffen fühlt…
5 KommentareWer weniger arbeiten möchte, sollte seine Kosten minimieren: neudeutsch Downshifting. Bei Klamotten oder Krimskrams fällt es mir leicht – aber ausgerechnet von einem meiner größten Kostenfaktoren konnte ich mich schwer trennen. Mein Auto bedeutete für mich Freiheit, die Möglichkeit jederzeit irgendwohin zu fahren, und das…
5 KommentareSeit dreieinhalb Jahren arbeite ich allein. Das ist cool. Endlich mal konzentriert arbeiten! Und diese ganze blöde Abstimmerei fällt weg. Dazu das Homeoffice: der extrem kurze Arbeitsweg (Bett -> Schreibtisch) und die Herrlichkeit, im Winter in Jogginghose und Schlabberpulli, im Sommer halbnackt arbeiten zu können.…
2 KommentareNach der Bundestagswahl hatte ich überlegt, einer Partei beizutreten. Ich wollte politisch aktiv werden, als Gegengewicht zu den Menschenfeinden, die jetzt als „Alternative für Deutschland“ im Parlament sitzen. Ich fühle mich bedroht durch diese Leute.
Nun muss ich dazusagen, dass ich eine durchpolitisierte Kindheit und Jugend hatte. Danach hatte ich mir eigentlich geschworen, nie wieder etwas mit Politik haben zu wollen. Aber einfach zusehen, wie Nazis ans Ruder kommen? Dilemma, Dilemma.
Parteien sind mir nicht sympathisch.
Nach der großen Resonanz auf Working while female höre ich öfter die Meinung, Frauen müssten die entsprechenden „Techniken“ hierarchischer (oder arschiger) Kommunikation lernen, um dann das System von innen auszuhöhlen. Oder was auch immer. Das erinnert mich an Karatefilme: Wir trainieren dich, machen dich hart,…
20 KommentareImmer wieder hört und liest man, das Burnout-Syndrom existiere gar nicht, sei eine Erfindung von Workoholics, um sich selbst zu beweihräuchern. Sie sei eigentlich mit einer Depression gleichzusetzen, klinge aber besser. Eine Modediagnose halt.
Mich ärgert das sehr, da ich selbst zwei Burnouts erlebt habe. Und die waren sehr real. Mal abgesehen vom mangelnden Respekt gegenüber den Betroffenen spricht aus solchen Aussagen vor allem Unwissen. Oder – cui bono? – der Unwille von Arbeitgebern, die Realität anzuerkennen und entsprechend zu handeln. Der Neurobiologe, Arzt und Psychotherapeut Prof. Joachim Bauer widerlegt in seinem bemerkenswerten Buch „Arbeit – Warum sie uns glücklich oder krank macht“* die Mär von der Modediagnose anhand wissenschaftlicher Studien (S. 85 ff.):
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