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Zweifel, du mieser Hund

Update: Hier geht’s zum Spiel. 🙂

I’m in a dark place, Leute. Da ist das neue Jahr erst ein paar Stunden alt (und ich bin überaus entspannt, glamourös und in bester Gesellschaft rübergerutscht) – und jetzt sitze ich auf dem Sofa und zweifle. Aus ganzem Herzen. Denn mein Crowdfunding-Projekt „Kampf der Abteilungen“ fliegt nicht, wie es so schön heißt. Es läuft noch 9 Tage und erst 47 Spiele wurden vorbestellt. Und ähem – insgesamt 500 (in Worten: fünfhundert) Vorbestellungen würde es brauchen, damit die Gesamtsumme zusammenkommt. Nur dann wird das Spiel produziert.

Dazu solltet Ihr wissen: Crowdfunding* ist echt nervenaufreibend. Ich checke ungefähr alle 10 Minuten den Stand der Dinge 🙂 – und viel zu oft ist es ein Schlag in die Magengrube: Wieder keine neuen Bestellungen. Echter Crowdfunding-Masochismus, immer wieder auf den Refresh-Button des Browsers zu drücken… Und dann, ha! Jemand hat ein Spiel bestellt. Hey, sogar den Vierer-Pack! Ich freu mich total über jeden Unterstützer. An dieser Stelle ein fettes Dankeschön an Euch – Ihr habt echt Geschmack, ich bewundere Eure Intelligenz, Euren Humor und Eure Entschlusskraft! 🙂
Gleichzeitig kommt die Deadline des Projektes immer näher. Scheitere ich? Immer wieder liest man ja, wie wichtig Scheitern ist. Zum Lernen und so. Scheitern ist geil, Scheitern ist sexy, neuerdings. Ich sage Euch, es fühlt sich ganz schön Scheiße an. Und wie es so meine Art ist, lasse ich Euch gern an diesem Gefühl teilhaben. 😉
Noch bin ich ja nicht gescheitert. Ich will auch nicht scheitern. Aber leider bin ich mit einem pessimistischen Realismus geschlagen und muss daher feststellen: Momentan steuere ich gerade darauf zu.
Seit Tagen zerbreche ich mir den Kopf, warum das Crowdfunding nicht funktioniert. Ich hatte ja erwartet, dass das Spiel einschlägt wie eine Bombe und dass viele der Büronymus-Fans und jede Menge gebeutelter HORG-Angestellter sofort bestellen. Ist nicht passiert. 😮

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Der handgefertigte Prototyp aus dem Fonski-Labor.

Klar, es kann viele Gründe dafür geben:

  • Die Zeitspanne für das Projekt (28 Tage) ist zu kurz.
  • Der Zeitraum über Weihnachten und Neujahr ist ungünstig.
  • Die Produktionszeit von 8 Wochen schreckt ab.
  • Das Ziel ist mit 7.500 Euro (den kompletten Herstellungskosten) zu hochgesteckt.
  • Meine Zielgruppe ist nicht online (oder nicht online genug, um Crowdfunding zu kennen, etwas online vorzubestellen und mit Kreditkarte zu bezahlen) 😛
  • Meine Strategie, hauptsächlich übers Internet zu gehen, eine Facebook-Community aufzubauen und Twitter-Follower zu gewinnen, das Spiel online zu bewerben und zu verkaufen, ist falsch.

Diese sechs Zweifel wälze ich nun seit Tagen in meinem Kopf hin und her. Und dann heute, leicht angekatert mit einem Tee auf dem Sofa, traf mich ein siebter wie ein Blitz: Vielleicht ist mein Spiel gar nicht so cool und witzig, wie meine Freunde und ich es finden. Ist mein Spiel doof? Autsch. Vielleicht versteht es keiner. Vielleicht habe ich einen abartigen Humor. Vielleicht wollen die Leute, die wirklich im täglichen „Kampf der Abteilungen“ stecken, gar keinen Spiegel vorgehalten bekommen – nicht einmal einen ironischen. Von allen Zweifeln ist der Selbstzweifel der fieseste.
Jetzt kommt die Hoffnung ins Spiel: Alle lieben doch den Stromberg. Ein SCHEISSE-Quartett (ja, genau was Ihr denkt, mit Fotos of the real thing) behauptet sich auf dem Markt. Es gibt so viele doofe Produkte… Mein Spiel hingegen ist witzig, intelligent und charmant, jawoll! (Ist halt mein Baby. Kommt nach Mama.) 😛
Ach, keene Ahnung. Das Ganze wäre auch nicht so wichtig, wenn nicht ein paar wirtschaftliche und strategische Entscheidungen davon abhängen würden. Oh Mann, ich bin ratlos. Als ich mir vorgenommen habe, ein Jahr lang zu experimentieren, wusste ich nicht, dass Experimentieren so anstrengend ist. Das kann ja heiter werden dieses Jahr. 🙂 Was meint Ihr denn so? Please comment here.
Und wenn Ihr das Projekt in einem sagenhaften Kickstart (soll schon vorgekommen sein) doch noch zum Fliegen bringen wollt: Bis zum 10. Januar um 23.59 Uhr findet Ihr es HIER. Happy New Year!

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Das Objekt des Masochismus mit dem grünen Button der Sympathie. www.startnext.com/bueronymus

PS: Während ich das schreibe, kommen gerade zwei neue Unterstützer hinzu. Neues Jahr, neues Glück, wa! Die Hoffnung stirbt zuletzt. Zusammen mit dem Zweifel.

*Die Idee hinter Crowdfunding ist einfach: Viele Menschen (crowd) finanzieren (fund) gemeinsam eine Idee oder ein Projekt.
Der Starter beschreibt seine Idee in einem Video, mit Bildern und Texten, er legt ein Fundingziel, eine Deadline und Dankeschöns für seine Unterstützer fest. Wer möchte, dass die Idee Wirklichkeit wird, kann das Projekt unterstützen. Die Unterstützer können sich als Gegenleistung Dankeschöns wie z. B. das fertige Produkt auswählen oder die Idee mit einem freien Betrag unterstützen.
Crowdfunding auf Startnext funktioniert nach dem „Alles-oder-nichts-Prinzip“: Der Starter bekommt das Geld nur ausgezahlt, wenn das Fundingziel erreicht wird – andernfalls geht das Geld an die Unterstützer zurück.
Quelle: Startnext

Bitte folgen Sie mir unauffällig!

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5 Kommentare

  1. Hat dies auf Toms Gedankenblog rebloggt und kommentierte:
    Ich finde das Projekt cool und habe meinen Teil zur Realisierung schon beigetragen. Jetzt seid ihr dran – helft mal mit, damit etwas mehr Spaß in die „Bürostuben“ rein kommt.

  2. Hat dies auf Johanna Brühl rebloggt und kommentierte:
    Wer sein Arbeitsleben einmal satirisch beleuchten will, kann dies jetzt mit dem passenden Quartett machen. Es handelt sich hier um ein Crowdfunding Projekt, das noch Fans braucht, damit es realisiert werden kann. Hört sich wirklich interessant an. Für 15 € kann man nicht nur das Projekt unterstützen, sondern auch das Quartett bekommen. Herausgeber ist Büronymus.

  3. hehe…genau, da isses wieder. Scheitern ist sexy. Na ja, aber das mit dem Refreshen kenn ich auch nur zu gut. Bleib dran.

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