Wie viele im Osten bin ich als Atheistin aufgewachsen. „Es gibt keinen Gott, das ist alles Quatsch, ein Hoch auf die Wissenschaft!“ Diesen Botschaften hörte ich in der Schule und zu Hause. Religion galt als Opium für das Volk, Esoterik und „paranormale Phänomene“ wurden als unwissenschaftlich angesehen. Kurz vor dem Mauerfall wurde ich sogar Mitglied bei den Freidenkern, einem neu gegründeten nichtreligiösen Verein. Irgendwie hatte mich wohl der Begriff des freien Denkens angezogen.
8 KommentareSchlagwort: Wissenschaft
Immer wieder hört und liest man, das Burnout-Syndrom existiere gar nicht, sei eine Erfindung von Workoholics, um sich selbst zu beweihräuchern. Sie sei eigentlich mit einer Depression gleichzusetzen, klinge aber besser. Eine Modediagnose halt.
Mich ärgert das sehr, da ich selbst zwei Burnouts erlebt habe. Und die waren sehr real. Mal abgesehen vom mangelnden Respekt gegenüber den Betroffenen spricht aus solchen Aussagen vor allem Unwissen. Oder – cui bono? – der Unwille von Arbeitgebern, die Realität anzuerkennen und entsprechend zu handeln. Der Neurobiologe, Arzt und Psychotherapeut Prof. Joachim Bauer widerlegt in seinem bemerkenswerten Buch „Arbeit – Warum sie uns glücklich oder krank macht“* die Mär von der Modediagnose anhand wissenschaftlicher Studien (S. 85 ff.):