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Korruption

Uiuiui, bei dem Titel werden einige Leute sich schon in die Hosen machen. Nee, ich schreibe nicht über die Korruption in Unternehmen. Ist nicht mein Thema heute. Heute geht‘s um meine eigene Korruption. Und die von uns allen.

Ich habe ja schon darüber geschrieben, dass ich mich irgendwann korrupt gefühlt habe, weil ich den Job nur noch wegen des Geldes gemacht habe. Ich könnte auch sagen: wie ne Nutte. (Früher haben wir uns in meinem Freundeskreis ja PR-Nutten oder Medienhuren genannt – frei nach Harald Schmidt. Damals wusste ich noch nicht, wie nah ich der Sache in Wirklichkeit einmal kommen würde, haha…)

Ich höre einige von Euch schon stöhnen: So what, ich mach‘s auch nur wegen dem Geld. Jaja, ich kenne solche Leute auch. Man nennt sie Söldner. Wes‘ Brot ich ess, des‘ Lied ich sing und so. Aber so ticke ich nicht.

Ich bin eine Überzeugungstäterin. Hängt sicher auch mit der Art des Jobs zusammen – wie gesagt habe ich das Unternehmen nach innen und außen vertreten. Und ich hab schon den Anspruch, dass ich im Großen und Ganzen hinter dem stehe, was ich den ganzen Tag so treibe.

Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, Nutte. Wie eine selbige habe ich mich gefühlt. Innerlich abgeschaltet, meine Meinung (die eh keinen interessiert hat) fein säuberlich weggefaltet irgendwo in der unteren Magengegend, wo sie langsam anfing zu schimmeln und Beschwerden verursachte…

Ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich wirklich gut verdient habe. Das gibt man nicht einfach so auf. Es hat lange gedauert (Jahre!), bis ich an den Punkt kam, wo ich es wirklich nicht mehr ertragen konnte. Und wo das Geld immer mehr in den Hintergrund trat und meine Würde, meine Werte, ja mein ARSCH IN DER HOSE sich so lautstark zu Wort meldeten, dass ich es nicht mehr ignorieren konnte.

Vor allem machte auch mein Körper schlapp und verweigerte sich irgendwann komplett. Ich habe überlegt, was ich eigentlich wirklich zum Leben brauche und ob mir der Grad an Luxus, den ich zu diesem Zeitpunkt hatte, wirklich so wichtig ist, dass ich dafür Schäden an meiner Persönlichkeit zulasse.

Geholfen hat mir übrigens auch das Buch „Die Entscheidung liegt bei Dir“* von Reinhard K. Sprenger. Ich habe es an zwei Tagen durchgelesen – wahrscheinlich, weil meine Entscheidung sowieso schon gefallen war. Ein Coaching hatte ich auch gemacht. Aber entscheidend war wirklich diese Gegenüberstellung: Was (wie viel?) brauche ich eigentlich für ein glückliches Leben? Und was für einen ideellen Preis bin ich bereit zu zahlen?

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Photo by rawpixel on Unsplash

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