Im Jahr 2014 wurden allein von Deutschland aus 506.200.000.000 E-Mails verschickt. (Wer zählt die eigentlich? Die NSA?) Und – wenn ich das mal aus meiner eigenen Erfahrung grob schätzen darf – geht jede E-Mail außer an den eigentlichen Empfänger auch noch an mindestens fünf weitere Kollegen* CC. Also, jede E-Mail kriegt fünf Junge. Rechnet selber… 😉
Früher ging man nicht so großzügig mit den „carbon copies“ um. Da musste ja auch die arme Sekretärin die Texte mehrmals abtippen, denn fünf Durchschläge schaffte auch das feinste Durchschlagpapier nicht.
Heutzutage jedoch heißt es: Feuer frei! Haut raus den Scheiß! Hier sind 5 Typen von cc-Setzern:
- Der CC-Junkie
Absichernabsichernabsichern. Je mehr Leute cc, desto besser. Am besten aus jeder Abteilung einer. Irgendwer von denen könnte ja im Entferntesten mit der Sache zu tun haben. Notfalls kommt auch noch Mutti in den Verteiler. Kann nachher keiner behaupten, er hätte von der Sache nichts gewusst.
(Die IT treibt dieser Typ Mitarbeiter übrigens in den Wahnsinn. Denn natürlich hortet er seine gesendeten E-Mails seit Anbeginn der Zeitrechnung. Sein Postfach sprengt jede Dimension, aber er lässt da keinen ran. Könnte ja mal wichtig sein. Absichern und so.) - Der Kontrollfreak
Besteht darauf, überall in Kopie genommen zu werden. Und wehe, wenn nicht. Dann heißt es: „Warum erfahre ich nichts davon?“ Ist er hingegen CC: „Warum erfahre ich das erst JETZT?“ Man kann es ihm einfach nicht recht machen. - Der Pragmatiker
Wehrt sich gegen den CC-Wahn: Setzt nur in Kopie, wenn absolut nötig. Lässt alle an ihn gerichteten CC-Mails automatisch in einen Extra-Ordner laufen, den er am Monatsende löscht. War ja eh nur „zur Kenntnisnahme“, oder? Wer wirklich was will, wird schon anrufen. - Der Erpresser
Packt grundsätzlich die Vorgesetzten in CC: bisschen Druck machen, damit die Aufgabe auch wirklich erledigt wird. Besonders gern auch bei Kritik. Denn petzen hat schon im Kindergarten super funktioniert. - Der Delegierer
Schiebt ne ruhige Kugel im Büro dank dem folgenden Textbaustein: „Ich bin leider nicht zuständig. Frau Meier, die ich direkt cc setze, hilft Ihnen gern weiter. @Frau Meier: Ihre Baustelle!“
Liebe Lydia,
wunderbare Zusammenstellung – so richtig aus dem Leben. Mir fällt noch der Typus „ich antworte auf CC“ ein, der die Unterschiede zwischen Adressat und CC überhaupt nicht kennt und munter darauf antwortet, gerne wieder den ganzen Verteiler in CC. Aaaahhh, Hilfe. Oder will der/die cc Junkie vielleicht damit nur ausdrücken, dass er/sie doch eigentlich der direkte Adressat sei und die Einteilung in cc sei eine Unverschämtheit?
Hehe, stimmt! Der fehlt noch. 🙂
Hat dies auf Toms Gedankenblog rebloggt und kommentierte:
Stichwort: Umgang mit Emails … ein Dauerbrenner!
Hat dies auf thilographie|de rebloggt und kommentierte:
Schätze, ich bin Typ 3 in der Light-Version.
CC-Mails werden nicht direkt gelöscht, aber definitiv nachrangig gelesen 😉
[…] Leserinnen und Lesern wird es nicht entgangen sein, dass ich schon mal einen ähnlichen Artikel hier gepostet habe. Für den Karriereletter habe ich aber noch einen draufgesetzt. ? Falls ich einen […]