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Ich bin erreichbar, also bin ich

Es wird ja viel darüber geschrieben, was die ständige Erreichbarkeit mit uns macht. Für mich war sie zum Schluss sehr belastend, auch wenn sie auf 10 Stunden beschränkt war und ich mir immer wieder Pausen einbauen konnte. Die Tatsache, dass hinter jedem Anruf und hinter jeder E-Mail potenziell eine Katastrophe lauerte, hat mir zu schaffen gemacht. (Und ich denke nicht, dass das jobspezifisch war – geht ja den meisten Führungskräften und sicher auch vielen Mitarbeitern so.)

Was mich immer fasziniert hat, waren die Kollegen, die freiwillig im Urlaub erreichbar waren. Ich kann das echt nicht nachvollziehen. Einmal, ganz am Anfang, habe ich das gemacht. War natürlich kein Urlaub mehr – ich konnte gar nicht mehr abschalten.

Abgesehen davon finde ich es auch ziemlich kontraproduktiv, wenn man unersetzlich ist. Sollte man seinen Laden nicht so im Griff haben, dass er (zumindest für eine gewisse Zeit) auch ohne einen läuft? Mich beschlich der Verdacht, dass es bei der freiwilligen Erreichbarkeit auch um eine Art Selbstbestätigung ging: Ich werde gebraucht, ohne mich läuft nichts. Ich bin erreichbar, also bin ich.

Photo by Ehimetalor Akhere Unuabona on Unsplash

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