Mein lieber Scholli, ich merke es immer wieder: Die Jahre in der HORG haben tatsächlich Schäden bei mir hinterlassen. Also, von kleinen Macken bis tiefe Spuren. Ich finde das nicht ganz ohne, wenn man bedenkt, dass HORGs ja immer noch für viele Menschen sehr attraktiv sind: klangvoller Name, große Tradition, gute Konditionen und so. Und viele geraten ziemlich jung da rein (worst case: als Azubi 😉 ) und denken dann, so muss Arbeit sein. Und selbst wenn sie später Jobs in anderen Organisationen finden, nehmen sie die Prägungen aus der HORG mit. Man könnte sagen: Viele Menschen in der Arbeitswelt wurden in HORGs sozialisiert. Und das ist keine gute Nachricht.
2 KommentareKategorie: Aus der Zentrale des Wahnsinns
Wenn Ihr die letzten Tage nicht in einem Erd- oder Funkloch verbracht habt, habt Ihr sicher mitbekommen, dass United Airlines gerade dabei ist, sich gepflegt in die Pleite zu reiten. Viel wurde darüber geschrieben, was Mitarbeiter dazu bringt, einen Passagier gewaltsam aus dem Flugzeug zu schleifen – übrigens nicht wegen planmäßiger Überbuchung, sondern weil Crew-Mitglieder kurzfristig zur Arbeit geflogen werden mussten:
8 KommentareWir Deutschen sind ja jetzt nicht gerade Weltmeister im Fluchen. Der Berliner versucht es mit Armleuchter, Knallkopp, Flitzpiepe (oder in Neukölln: Hurensohn und Hässlischkeit), aber gegen den omnipräsenten cazzo der Italiener oder das gepflegte fucketyfuck im Englischen sind wir doch wirklich harmlos. Denn unser Universalschimpfwort…
12 KommentareAls ich angefangen habe, aktiv zu twittern, war sein Account einer der ersten, dem ich gefolgt bin. Allein schon der Name: @Low_Performer. Der Knaller! *grins* (Ein „Low Performer“ ist im HR-Sprech ein „Minderleister“.) Dieser Unbekannte twittert anonym aus seinem #Konzern, postet anonymisierte E-Mails, selbst kreierte…
9 KommentareDas erste Mal traf es mich wie ein Blitz. Da geht man mit einer Idee in ein Meeting – und sie wird abgeschmettert, bevor sie überhaupt richtig ausformuliert ist. Ich kannte das gar nicht.
Da, wo ich herkam (da sieht man mal wieder, wie naiv ich war 😉 ) – also beim Fernsehen – lief es so, dass man tatsächlich darüber sprach. Natürlich, es gibt auch Ideen, die wirklich für die Tonne sind. Wo man vielleicht sogar selbst sagst: „Ach nee, vergesst es. War ne blöde Idee.“ Oder das Gegenüber nimmt die Idee inhaltlich auseinander. Hey, kein Problem.
Die E-Mail wurde ja ursprünglich als Kommunikationskanal entwickelt. Was allerdings daraus geworden ist, lässt sich jeden Tag in deutschen Büros besichtigen. Es gibt einfach Kollegen, die scheuen den Griff zum Telefonhörer wie der Teufel das Weihwasser. 🙂 Ich habe für den Karriereletter mal zehn E-Mail-Typen…
Ein KommentarAlso, ich hab ja schon einige Geschichten über Bewerbungsverfahren gehört und darüber ausführlich abgelästert.
Aber man kann mich immer noch überraschen. Ein Bekannter berichtete mir, dass er sich in der wild wuchernden Berliner Startup-Szene, wo mit den Millionen nur so um sich geworfen und jeden Tag die Welt revolutionized wird, auf einen Job beworben hat. So weit, so gut.
Der Inhaber eines mittelständischen Industriezulieferers ist vermutlich mit einem Senffabrikanten befreundet. Nur so lässt sich erklären, warum er dort palettenweise Senf bestellte. „Ist doch ein prima Werbegeschenk!“ Dass dieses Werbegeschenk null Bezug zum Produkt des Betriebs hat – egal. Und nur weil die Rostbratwurst in jener Gegend Nationalgericht ist… nun ja.
Fortan waren die Vertriebler also angewiesen, zu Kundenbesuchen mit Senf aufzulaufen.
Ein KommentarEine Doku über Nordkorea – genau meine Vorstellung von einem gemütlichen Freitagabend. 🙂 Ihr wisst vielleicht mittlerweile, dass mich Diktaturen und ihre Gemeinsamkeiten mit HORGs* faszinieren, genau wie jegliche Form der Manipulation und des Mindfucks. Und jetzt schreibe ich über diesen Film – allein schon um zu sehen, ob ich wieder Klicks aus Nordkorea bekomme. 안녕하세요 친구
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