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Warum arbeiten wir?

Jaha, doofe Frage, einfache Antwort: Um zu überleben, werdet Ihr sagen. „Ich bin nicht mehr ganz jung und brauche das Geld, hehe.“ Das ist die naheliegende und nüchternste Antwort – und für die meisten Menschen stimmt sie auch.

(Wobei sich ja die Notwendigkeit, Monat für Monat einen Haufen Geld heranschaffen zu müssen, vor allem aus unserer Funktion als Verbraucher ergibt. In der Dritten Welt überleben immer noch viele Menschen ohne viel Geld  – aber das ist ein anderes Thema.)

Jedenfalls motiviert uns mehr als Geld – ich hab das mal gesammelt.* In der Regel ist es ja ein Mix aus mehreren Faktoren…

Arbeit als Lebensnotwendigkeit

Oft hört man Menschen sagen: „Ein Leben ohne Arbeit kann ich mir nicht vorstellen.“ Ich für mein Teil kann mir das sehr gut vorstellen. Aber die Frage ist natürlich: Was ist überhaupt Arbeit? Mein Eindruck ist, dass die Grenzen zwischen bezahlter Arbeit und freiwilliger Tätigkeit immer mehr verschwimmen.

Bestes Beispiel ist dieser Blog. Er ist mehr als ein Hobby für mich, auch wenn ich damit kein Geld verdiene. Aber wenn mich plötzlich jemand dafür bezahlen würde, hier weiter zu bloggen – wäre es dann noch dasselbe? Müsste ich dann bloggen? Hätte ich noch Lust? Wäre ich noch unabhängig? Oder wenn ich es nicht mehr dürfte? Wohin dann mit all den Gedanken? 😉 )

Arbeit kann negative Effekte wie Burnout nach sich ziehen, uns aber offensichtlich auch viel Kraft geben. Jeder kennt die Geschichten von den Lottogewinnern, die aufhören zu arbeiten und unglücklich werden. Was ist mit den Langzeiterwerbslosen, die psychisch krank werden? Oder mit den Hausfrauen?

Jemand, der in mehreren psychosomatischen Kliniken war, erzählte mir: „Da ist alles voller Hausfrauen. Sie haben keine Erfolgserlebnisse, keine Kollegen, hocken jahrelang allein zu Haus und drehen durch.“

OK, also offensichtlich arbeiten wir auch, um am sozialen Leben teilzuhaben, Verbundenheit und Resonanz zu erleben.

Und Erfolgserlebnisse zu verspüren – also solche, die (im Gegensatz zu Hausarbeit und Kinderaufzucht) von der Gesellschaft anerkannt werden. Es geht also auch um Wertschätzung.
Kant Arbeiten.001
Gleichzeitig gibt es einen gesellschaftlichen Druck zu arbeiten. Wer nicht arbeitet, ist asozial. Oder Künstler, was für einige Leute genauso suspekt ist. Oder reich genug. Oder lebt aus religiösen Gründen abstinent von der Arbeit.

Nicht-Arbeit wird ausgelagert

In Myanmar z. B. lebt etwa ein Prozent der Bevölkerung als buddhistische Mönche und Nonnen. Sie arbeiten nicht, sondern meditieren, vollziehen Rituale und stehen den Laien in schwierigen Lebenslagen mit Rat und Tat zur Seite. Dafür werden sie von der Bevölkerung durch Spenden am Leben erhalten. Wohlgemerkt von einer sehr armen Bevölkerung. (Etwa 32 Prozent der Bevölkerung  Myanmars leben unterhalb der Armutsgrenze.)

Mich fasziniert der Gedanke: „Wir arbeiten für Euch mit, damit Ihr Dinge macht, die wir nicht tun dürfen/wollen/können.“ Letztlich ist es mit Künstlern ähnlich. Die Gesellschaft zieht sie mit durch (z. B. durch finanzielle Förderung), damit sie an unserer Stelle kreativ sind und spielen.

Mir geht es oft so mit Wohltätigkeitsorganisationen: Eigentlich würde ich selbst gern auf der Sea Watch Flüchtlinge retten, als Ärztin ohne Grenzen Kinder impfen, in Rumänien den Ärmsten und Geächteten Europas, den Romakindern, eine Zukunft geben. (Um hier nur mal drei meiner Lieblings-NGOs zu nennen.)

Aber da ich weder die Zeit noch die nötige Qualifikation habe (und eventuell könnte es mir auch an Mut und Entschlossenheit fehlen), spende ich – und erleichtere damit mein schlechtes Gewissen, dass ich das Elend der Welt nicht selbst anpacke.

Einreihen, mitmarschieren

Vielleicht gibt es auch Menschen, die vor allem aus Pflichtbewusstsein arbeiten. Nach dem Motto: „It’s a dirty job, but somebody’s gotta to do it.“ Kanalarbeiter, Armisten, Polizisten vielleicht?

Ein Teil der Menschen arbeitet vermutlich aus Angst – Existenzangst.

Arbeit hat auch etwas mit Ankommen und Anpassung zu tun. Man arbeitet, weil man das halt so macht. Man reiht sich ein und marschiert mit. Stolzen Eltern von jungen Erwachsenen merkt man die Erleichterung an, wenn sie sagen: „Vincent macht jetzt eine Ausbildung zum Physiotherapeuten.“ Oder „Lara studiert jetzt Wirtschaftsinformatik und hat schon ein Angebot von IBM.“ Puh, geschafft! Die sind auf der Schiene zu einem gesitteten Leben. Die Kinder sind gelungen.

„Katharina reist seit zwei Jahren um die Welt und verkauft Makramee-Schmuck am Strand“, dürfte für die meisten Eltern irgendwie beunruhigend klingen. 🙂

Freude, Kreativität und Spiel

Aber noch mal zurück zu den Künstlern. „Kunst ist, wenn es raus muss“, hab ich mal gelesen. Künstler arbeiten also aus einem inneren Drang zum Selbstausdruck. Man könnte auch sagen: Sie sind extrem intrinsisch motiviert. Wenn sie Glück haben, wird ihre Arbeit von der Gesellschaft hoch geschätzt. Dann haben sie irgendwann ausgesorgt. Anderenfalls sind sie im wahrsten Sinne des Wortes brotlose Künstler.

Ich kenne einen sehr talentierten Musiker, der sich schon sein ganzes Leben lang gerade so mit seinen Gigs über Wasser hält. Er kann sich eigentlich gar nichts leisten: kein Auto, keinen Urlaub. Warum tut er sich das an?

Man muss ihn spielen sehen, um das zu verstehen. Wenn er spielt, strahlt er übers ganze Gesicht (oder vielmehr, falls Ihr Euch das vorstellen könnt, über den ganzen Körper) und kann nicht mehr aufhören. Es gibt also offenbar auch Leute, die aus Freude arbeiten. Auch die Lust an der Kreativität, daran, etwas zu erschaffen, gehört dazu.

Apropos spielen: Nicht zu unterschätzen ist der Spieltrieb des Menschen. Und dafür muss man nicht mal Spieleentwickler sein. Im besten Fall spielt man, um kreativ zu sein oder zu experimentieren. Im schlechtesten Fall spielt man Machtspiele.

Arbeit = Stabilität

Apropos Macht. Macht zu erlangen und sich einen Status zu sichern, sind ganz sicher Motivation zu arbeiten.

Einige Menschen brauchen Struktur in ihrem Leben. Aufstehen, waschen, anziehen, ab ins Büro.

Manche nutzen Arbeit als Ablenkung von unerfreulichen Ereignissen im Privatleben oder von vergangenen Traumata.

Oder einfach als Ziel, auf das sie hinarbeiten: die nächsthöhere Stufe der Karriereleiter. Oder die nächste Entgeltgruppe.

Viele erhoffen sich Sicherheit durch ein jahrelang stabiles Einkommen. (Die Rente!)

Andere lieben das Adrenalin, den Nervenkitzel. Oder warum sonst wird man Rennfahrer oder Extrembergsteiger?

Arbeit und Idealismus

Gerade Menschen in sozialen und pflegerischen Berufen und NGOs arbeiten oft, weil sie etwas bewirken wollen: die Welt verbessern, Menschen helfen. Sinn ist eine wichtige Komponente, die sie oft auch schwierige Arbeitsbedingungen tolerieren lässt.

Und die offenbar so wertvoll ist, dass solche Jobs schlecht bezahlt werden. Nach dem Motto: „Dafür habt Ihr ja den Sinn.“ Umgekehrt werden für die Gesellschaft weniger wertvolle Jobs sehr gut entlohnt. Der Anthropologe David Graeber spricht von Bullshit Jobs. Für ganz üble Jobs gibt es sogar Schmerzensgeld.

Politiker und Selbstständige reden oft davon, gestalten zu wollen. Das erscheint mir noch mal eine etwas anders gelagerte Motivation, als helfen oder verbessern zu wollen. Es geht ums große Ganze – darum, Regeln für das Zusammenleben zu finden oder eine eigene Welt zu schaffen.

Ein oft unterschätztes Motiv ist Schönheit. Das mag ich so an Berufen wie Friseur, Architekt oder Designer, auch an bestimmten Handwerksberufen: Sie verschönern die Welt. (Jedenfalls, wenn es gut läuft 😉 )

Oder sie reparieren, sortieren, säubern. Und bringen so Ordnung in die Welt.

Mit Sicherheit gibt es auch Menschen, die arbeiten, um zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Aus Freude am Lernen, aus Abenteuerlust und Wissbegierde. (Oder warum sonst filmt man Pinguine in der Antarktis, erforscht das Leben afrikanischer Frösche, baut in den entlegendsten Gegenden der Welt Brunnen, Fabriken oder Eisenbahnlinien?)

Und aus Spaß daran, das eigene Potenzial zu entdecken.
Hab ich was vergessen? Warum arbeitet Ihr?
Warum arbeiten wir.001
*Ein Teil dieser Begriffe stammt aus meiner Session „Was ist Arbeit? Warum arbeiten wir?“ beim Wevent vom 30.4.17 in Hamburg. Danke an alle Teilnehmer für die rege Diskussion!

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Titelfoto: Unsplash, Janko Ferlic
Foto in der Grafik: Unsplash, Clem Onojeghuo

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27 Kommentare

  1. patrickschoenfeld

    Puh, auf den ersten Blick eine einfache Frage, aber ich stelle fest, dass mir die Antwort gar nicht so leicht fällt.
    Also ich würde sagen, meine Gründe sind wie folgt (in der Reihenfolge)
    1. Sicherung meiner Existenz
    2. eine Beschäftigung haben, die mir Spaß macht
    3. Sicherung eines gewissen Luxus. Damit meine ich nicht Villen oder Jachten, sondern einfach „mir Etwas leisten können“
    4. eine Beschäftigung haben, die einen Sinn für Andere hat
    Der vierte Punkt ist erst in den letzten Jahren hinzu gekommen oder vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Denn wenn man Nutzen für andere schafft ist das ja immer eine zweiseitige Medaille: der Nutzen für die Anderen, aber auch die damit verbundene Anerkennung *von* den Anderen.
    Ich halt mich selbst nicht für altruistisch, deshalb denke ich, dass wohl beide Aspekte eine Rolle spielen.

  2. Interessant, dass du Polizisten und Kanalarbeiter in einem Atemzug nennst.
    Die meisten Menschen suchen sich ja heutzutage ihre Arbeit tatsächlich selbst aus, aber viele jammern dann, wenn sie sie anstrengt. Eine Arbeit zu finden, die man mit Muße betreiben kann, ist die ganze Kunst. Finde ich.
    Ich arbeite auch, um ein gutes Leben zu haben. Aber ich arbeite als Lehrerin, um die Welt ein bisschen zu verbessern und weil ich gut darin bin.

    • Nur, weil ich sie in einem Satz nenne, setze ich sie nicht gleich. Außer in dem Sinne, dass beide Berufe den Laden zusammenhalten… ?
      Es stimmt, die meisten suchen sich ihren Job selbst aus – aber geraten dabei auch gern mal auf Abwege. Und später (ab 40) korrigieren ist in unserem System schwierig… Überhaupt erst mal zu wissen, was wirklich zu einem passt (und nicht nur von außen gut aussieht), ist gar nicht so einfach. Dazu muss man sich ziemlich gut kennen. Oder man hat einfach Glück und den richtigen Job erwischt. Da schreibe ich gerade ein Buch drüber.

      • Für mich war es am wichtigsten, dass ich reinreife. Mit 25/26 wäre ich noch keine gute Lehrerin geworden, da fehlten bestimmte Bausteine. Es passt also nicht alles zur jeder Zeit. Und nicht alles macht zu jeder Zeit so zufrieden, wie ich gerade mit der Jobwahl bin.
        Vor allem muss man wohl so ehrlich sein, sich das einzugestehen und so flexibel, später noch zu wechseln.

      • patrickschoenfeld

        Ich finde aber auch wichtig, dass man so Jobs als das benennt, was sie sind: Jobs, die nicht jeder gerne machen möchte, die aber (genau wie Lehrer) sehr wichtig für unsere Gesellschaft sind.
        Meiner Meinung nach geht das leicht unter, wenn man deren Jobwahl und Leiden mit Aussagen wie „Das hast du dir ja selbst ausgesucht“ relativiert.

        • Ja, wobei man nicht unterschätzen sollte, was für perverse Sachen manchen Menschen Spaß machen. Controlling zum Beispiel. ?

  3. […] philosophisch angehauchten Beiträgen schreibt sie beispielsweise (ganz aktuell) über die Frage „wieso“ oder „wofür“ wir arbeiten, gibt die ultimativen Führungstipps („Versuch’s mal mit Menschlichkeit!„) oder […]

  4. Ich finde es traurig wenn Menschen sich über ihre Arbeit definieren und nichts mit ihrem Leben anzufangen wissen wenn sie nicht ins System voll integriert sind . Man könnte auch für sich selber arbeiten und sich selber etwas erschaffen. Leider kaum möglich in einem Land wo das meiste nur über Bürokratie und Geld funktioniert. Die Kinder werden schon in der schule darauf getrimmt dass nichts wichtiger ist im leben als zu arbeiten, steuern zu zahlen etc. Doch es gibt wichtigeres. Meine Meinung zu diesem Thema ?

    • Sehe ich auch so. Deshalb finde ich es so wichtig, das mal zu hinterfragen und sich darüber auszutauschen…

      • Jawohl. Nur schwer wenn man so indoktriniert ist wie die meisten . Den kann man eigentlich keinen Vorwurf machen . Sie wissen es nicht besser. Wäre allerdings schon schön wenn man die Gedanken mal umdrehen könnte. Aber wozu ? Wenn man glaubt es sei alles so richtig wie es ist . Das ist ein Trauerspiel .

        • Ich glaube, da ändert sich gerade einiges. Weil sich die Gesellschaft als Ganzes ändert. Kinder lassen sich heute auch nicht mehr so rumschubsen wie früher… Und aus Kindern werden Erwachsene. 😉

          • Kann man nur hoffen. Wenn ich mir die Kinder und Jugendlichen in meiner Umgebung anschaue kann ich meist nur den Kopf schütteln. So viel Dummheit auf einem Haufen. Natürlich nicht alle.

    • patrickschoenfeld

      Das Problem ist (glaube ich) nicht allein Indoktrination.
      Denn es gibt eben Aufgaben, die gemacht werden müssen, damit die Gesellschaft als Ganzes funktioniert und die vermutlich auch nicht weggehen werden: sich um die Kinder oder Senioren kümmern beispielsweise. Deshalb finde ich es nicht per se schlecht, wenn das Individuum ein Interesse hat etwas zu tun, was ihm und anderen dient.
      Ärgerlicher finde ich, dass viele dieser Aufgaben nicht wahrgenommen werden können, ohne Nachteile bei der Teilhabe am Gesellschaftsleben zu haben. Deswegen gefallen mir Ansätze wie das bedingungslose Grundeinkommen – die letztlich den zusätzlichen positiven Nebeneffekt haben würden, dass man sich auch „für sich selbst etwas schaffen“ und trotzdem leben kann.
      Aber ich glaube schon, dass wir uns als Gesellschaft in eine solche Richtung entwickeln, denn wie Lydia die Tage schon festgestellt hat, werden viele Aufgaben irgendwann nicht mehr von Menschen gemacht werden müssen: Automatisierung findet statt und die Gesellschaft wird lernen müssen, sich mit den Auswirkungen arrangieren zu müssen, die letztlich ja neue Freiheiten schaffen, aber eben auch eine große Umstellung darstellen.

      • Ja klar den Alten und den Kindern helfen ist keine Frage, aber das sollte man auch freiwillig tun wollen und nicht nur weil man es muss, weil man sonst nicht überleben kann. Die meisten sind völlig ungeeignet für solche verantwortungsvollen Aufgaben. Es sollte eigentlich keine Arbeit sein, sondern etwas selbstverständliches und dafür sollten die meisten Gelder verwendet werden und nicht für Krieg und Co. Ich bin auch für das bedungungslose Grundeinkommen. Mehrere Studien zeigen ja mittlerweile, wie effektiv das ist. Ich bin mir sicher den Regierungen fällt wieder irgendwas ein um die Menschen im Zaum zu behalten, selbst wenn die Maschinen übernehmen. Zu viel Freiheit bedeutet Gefahr für die da oben. Die Menschen könnten ja anfangen selbstständig zu denken. 😉

      • Bettina

        aber freiwillig den Alten helfen ist auch wieder so eine Sache…..wenn man den Partner pflegen „muss“, aber ihn im Grunde genommen nur noch hasst (komplizierte persönliche Geschichte)

  5. Nikole

    Wir arbeiten nicht!
    Wir gehen in der Mehrzahl einer sinnlosen Beschäftigung gegen Entgelt nach weil Arbeit (sinnvoll) nicht bezahlt wird..

  6. cource

    vor dem ackerbau/viehzucht gab es noch die nomaden, die haben im einklang mit der natur gelebt, d.h. maximal drei stunden am tag „gearbeitet“ und sich dem rest des tages mit sozialen aktivitäten beschäftigt.die unsägliche ausbeutung des menschen/umwelt durch den menschen mit beginn der intensivierung des ackerbau/viehzucht dient nur der bildung einer zweiklassengesellschaft: die klasse/kapitaleigner die für sich „arbeiten“ lässt und die klasse/lohnsklaven die gezwungen ist ihre arbeitskraft zu verkaufen.es gibt keine freie berufswahl/arbeit man wird je nach klassenzugehörigkeit in eine bestimmte art der lebensführung hineingeboren—die einen müssen die undankbaren arbeiten erledigen und die anderen können es sich aussuchen wie viel lebenszeit sie dem gemeinwohl opfern wollen—wenn jeder mal für eine bestimmte zeit die undankbaren arbeiten machen müsste also jeder mensch gleich behandelt werden würde, gäbe es sicherlich mehr sozialen frieden und nicht wie heutzutage mord und totschlag

  7. EuroTanic

    Das man Geld zum Leben braucht ist ein selbst perpetuierendes Dogma, das nur innerhalb seiner eigenen definierten Grenzen gilt. Und Dogmen werden mit aller Gewalt verteidigt. Es gibt ein Leben ohne Geld, es gab immer ein Leben ohne Geld, und es wird wieder ein Leben ohne Geld geben. Das ist unweigerlich.

    • Da gibt es ja auch einige neue Modelle, Dienstleistungen ohne Geld und so. Werde sowas demnächst auch mal ausprobieren und Eich dann berichten.

  8. Arbeitstier

    Ein schöner Artikel, mich persönlich bringt die Frage nach der Arbeit um den Verstand. Außer Pflichtbewusstsein gegenüber der Gesellschaft finde ich keinen Grund mehr zu Arbeiten. Wenn man dann bedenkt, das es eh nicht genug Arbeitsplätze für alle gibt, lässt sich auch das nicht wirklich halten, weil keiner auf meine Arbeit angewiesen ist. Mangels Arbeitsplätze macht es auch keinen Unterschied ob ich nicht arbeite oder jemand anderes nicht arbeitet.
    Leider ist meine Angst vor den Konsequenzen es anders zu machen (Künstler sein) eben so groß. Mal schauen was daraus noch wird…

  9. […] war (Babysitten, Kinderklamotten abgeben, kleine Reparaturen, Umzüge oder Fahrdienste) ist jetzt eine Dienstleistung. Man muss  niemanden mehr um etwas bitten – man zahlt […]

  10. […] Die ersten Jahre bereiten uns darauf vor, „fit für den Arbeitsmarkt“ zu werden. Dann arbeiten wir richtig viel, „leisten was, damit wir uns was leisten können“ – um dann im Lebensabend die […]

  11. Ralf.S

    Hallo 🙂
    Heute habe ich in die Suchmaschine “warum Arbeiten wir“ eingegeben und bin als erstes auf diesen Beitrag gestoßen. Er hat mir super gefallen. Dankeschön dafür! Da ich ich gerade Urlaub habe und erst so gegen 12 Uhr gefrühstückt habe, konnte ich meine Gedanken mal so baumeln lassen, und bin somit zu dieser Frage gekommen. Manchmal steht man sich selber im Weg oder man macht es sich selber schwieriger. Und dazu kommt noch die Gesellschaft von der man zum Großteil geprägt ist. Oft bewundere ich Menschen die leichter, einfacher, glücklicher und mit wenigen Ängsten bzw auch ohne Ängste leben, ihr Leben leben. Mir hilft dieser Artikel meine Gedanken über die Arbeit neu zu gestalten. Liebe Grüße, Ralf

    • Oh toll, vielen Dank! Und weiterhin viel Spaß beim Denken. Dafür hat man ja im Urlaub endlich mal Zeit. ?

  12. alejandro

    Solange das Wort Arbeit im Griechischen sehr nahe verwand ist am Wort Sklave, denke ich 243 mal drüber nach was ich mache… Aber Spaß beiseite. Bevor jemand fragt. Doulia = Arbeit , Doulos = Sklave.
    Ich bin der Meinung, dass das Ganze sehr stark auch vom Umfeld abhängig ist. Warst du schonmal auf einer Party unter Fremden und hast ganz bewusst die typische Frage „Und was machst du so“ mit der untypischen Antwort „ich bin arbeitslos, aber das stört mich nicht.“ beantwortet? Die Reaktionen sind sehr sehr interessant.
    Mein Papa sagte mir immer „Sohn… So sehr ich es nicht mag, aber in manchen Ländern wirst du erst als Mensch akzeptiert wenn du arbeitest“. Ich versuche immer meinen Freundeskreis davon zu überzeugen andere Dinge oder Menschen zu finden um sich ihr Selbstwertgefühl zu bestätigen. Die Arbeit ist die schlechteste Plattform dafür und ich bin der Meinung die wenigsten Unternehmen schätzen die Belegschaft zu 100% und würden immer hinter der Belegschaft stehen. Siehe Siemens jüngstes Beispiel. Mich persönlich trifft es nicht, da ich nur eine billige Aushilfe bin, aber die Mesnchen, die schon seit 20 Jahren in dem Verein Arbeiten einfach so zu sagen „ja eh sorry euer werk wird geschlossen und ihr müsst nach Erlangen“ Während der Konzern durchaus schwarze zahlen schreib (jaja die Sparte schreibt rote zahlen trotz voller orderbücher und vieler überstunden).
    Das gibt doch einen schon das Gefühl, dass man als Arbeitnehmer keinen hohen Stellenwert hat und viele definierten sich darüber und den droht jetzt keinen Job mehr zu haben. Sich im Vorfeld darum zu kümmern die Arbeit nicht als das Alpha und Omega anzusehen kann dabei helfen den Absturz abzufedern.
    Aber wie auch immer. Lange Rede kurzer Sinn. Wenn ich nicht arbeiten müsste, würde ich es auch nicht tun zumindest nicht FÜR jemanden solange bleibt es nur Mittel zum Zweck damit ich mich über Arbeitslose lustig machen kann, die Alkoholiker sind, während ich jeden Morgen aufstehen und mich auf Freitag freuen kann um mir meine 12 Bier reinzukippen (Ironie und so) 🙂

  13. Ich finde das schon komisch.
    Jesus hatte auch mehr Freude an Maria wo In Zuhörerschaft Wahr als seine Schwester wo nur an Die Arbeit in der Küche war und sonst nichts.
    Wir sind Krank geworden durch den Stress den wir haben.

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