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Woran Du erkennst, ob Dein Chef Trump ist

Je länger ich Donald Trump ertragen muss (momentan ist Agent Orange ja überall, sogar hier bei Büronymus und in meine Corporate Fotolovestory hat er sich eingeschlichen), desto mehr fällt mir auf: Trump erinnert mich an einige meiner Chefs*. Der mächtigste Mann der Welt ist der Chef aller Chefs. Der Proto-Chef.

Ich wäre nicht Büronymus, wenn ich dieses dumpfe Gefühl nicht für Euch analysiert hätte.
Und zwar schnell, denn wer weiß, wie lange Mr. Biiig Hands noch am Ruder ist.
Mach den Test! So erkennst Du, ob Dein Chef Trump ist:

1. a) Trumpchef ist der Größte.
Kann alles, weiß alles. Das muss ihm Mami mal so gesagt haben. Und was sie sagt, stimmt. Deshalb kann nur er allein den Laden retten. Und die Welt.

Deshalb redet er auch am liebsten über sich. Stundenlang. Gegen dieses faszinierende Thema verblasst einfach alles andere.

b) Trumpchef hat den Längsten.
Damit da mal keine Zweifel aufkommen. Untenrum ist alles OK. Schön, dass wir das geklärt haben. Könnte später (bei Punkt 10) noch mal wichtig werden.

2. Reden ist seine Leidenschaft.
Kostet ja nix und hat meistens keine Folgen. Außerdem macht’s gute Laune. Also ihm. Und solange er redet, halten die anderen wenigstens die Klappe. Außerdem haben Forscher nachgewiesen: Sobald lediglich eine Person oder eine kleine Gruppe spricht, sinkt die kollektive Intelligenz des ganzen Teams. Das weiß der Chef natürlich nicht, aber es wäre ihm auch egal. Denn:

3. Trumpchef braucht niemanden.
Folgt eigentlich aus Punkt 1 a). Genies kommen alleine klar. Experten, Spezialisten, gar Wissenschaftler? Die wollen ihn doch nur von seinem Bauchgefühl abbringen. Und erst diese lästigen Berater. Ziehen einem das Geld bündelweise aus der Tasche. Es gibt nur eine Ausnahme:

4. Trumpchef hat einen Old Boys Club.
Dazu gehören 3-4 alte Jungs, auf die er hört. Manchmal. Sie schaffen es, ihn bei Laune zu halten und ihm nebenbei ab und zu eine Idee einzuflüstern. Bilden sich ein, ihn zu steuern. Pah! Niemand steuert den GröChaZ**. Irgendwann fallen sie in Ungnade und werden gefeuert. Oder liquidiert.

5. Trumpchef macht gern Deals mit Kumpels.
Eine Hand wäscht die andere. Egal, ob es Sinn macht oder nicht – dem Kumpel ein bisschen Geld rüberschieben, schadet nie. Vielleicht bleibt ja auch was hängen. Das nennt man dann Kick-back. Oder Korruption. Noch besser ist natürlich, wenn das Geld in der Familie bleibt. Was die Mafia kann, kann Trumpchef schon lange.

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6. Trumpchef vertraut niemandem.
NIEMANDEM. Nicht den Kumpels. Nicht einmal den Old Boys, obwohl die das glauben. Die sägen doch eh heimlich an seinem Stuhl. Und die Familie? Im Ernstfall springt auch die über die Klinge. Denn:

7. Sein Weltbild ist schwarzweiss.
Alles andere wäre auch zu kompliziert. Wer nicht für ihn ist, ist gegen ihn. Es gibt nur Täter und Opfer. Dann doch lieber zu den Tätern gehören.

8. Trumpchef regiert durch.
Wo kämen wir denn hin, wenn jeder ihm reinreden würde? Flugs ein paar Executive Orders oder Vorstandsvorlagen unterzeichnet – voilà, Problem gelöst. Wenn nötig, ruft der GröChaz auch mal höchstselbst beim Pöbel an. Also, er lässt anrufen: „Der Chef möchte Sie sprechen. Ich stell Sie mal durch.“ Danach ist Ruhe.

9. Sein Gewissen hat er an der Garderobe abgegeben.
Das würde er natürlich nie zugeben. Aber eigentlich ist ihm alles egal. Hauptsache, die Kohle stimmt und er hat Spaß. Mitarbeiter? Umwelt? Frauen- und Minderheitenrechte? Wurscht. Wenn er nicht Chef wäre, wäre er ein Honeybadger (Honigdachs) – das fieseste Tier der Welt.

honeybadger

(Es gibt einen Film über den bösen Honeybadger. Nur für die ganz Harten unter Euch…)

10. Trumpchef will Pussy – er holt sich Pussy.
Seit Mami tot ist, hat er kein Nein mehr gehört. Er erkennt das Wort gar nicht mehr wieder! Das Aussehen spielt keine Rolle: Er riecht nach Erfolg – und da stehen die Weiber doch drauf… Außerdem s. Punkt 1 b). Dieses Gottesgeschenk muss in den Einsatz. Wer die Kanone nicht regelmäßig abfeuert, kriegt Haarausfall.

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Auswertung

0 Punkte
Glück gehabt, Dein Chef ist kein Trump. Gratulation! Geh mal hin und sag ihr was Nettes.

1 -3 Punkte
Dein Chef zeigt erste Anzeichen von Trumpismus. Wehret den Anfängen! Ein ernstes Wörtchen könnte helfen.

4-7 Punkte
Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die Krankheit voll ausbricht. Einzige Heilungschance: Ein Dämpfer! Schau mal, ob Du einen Skandal ausgraben kannst.

8-10 Punkte
Das sieht böse aus. Schimmert er schon orange? Bereite Deinen Absprung vor, bevor er hochgeht wie eine Nuklearrakete…

*Es soll auch weibliche Trumps geben. Zum Beispiel #Chefin, über die der Low Performer twittert und die er in diesem Interview so herzerwärmend beschreibt.

**GröChaZ = Größter Chef aller Zeiten

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Collagen/Memes: Lydia Krüger

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6 Kommentare

  1. Hahaha – großartige Analyse! Auch die Auswertung („0 Punkte… kein Trump… sag ihr was Nettes“), hrch-hrch-hrch! 🙂

    • 🙂 Danke. Hab beim Schreiben selber dauernd lachen müssen. Passiert auch nicht so oft.

  2. Ich bin ja eh schon glücklich mit dem Freiberuflerinnendasein, und wenn ich so was lese … erst recht! Ist das ein weit verbreitetes Chef-Profil? Wenn ja, könnte man solchen Figuren genau damit vielleicht beikommen: Sie sind gar nicht so besonders, wie sie sich das vorstellen. 😉

  3. Nadja

    An dieser Stelle würde ich gerne Jennifer Rostock aus ihrem Lied „Hengstin“ zitieren…
    „Es ist seit hunderten von Jahren die selbe Leier,
    dasselbe Lied zudem die Chauvis gerne feiern, sie besaufen sich an Testosteron bis sie reihern,
    ich sehe so viele Männer und so wenig Eier….
    Wir leben in nem Herrenwitz, der nicht zum Lachen ist, doch wenn man ihn nur gut erzählt merkt keine Sau wie flach er ist…“
    Mag man von der Sängerin halten was man will, aber den Text find ich sehr passend….
    😉

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