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Filmtipp: Der Kapitalismus des Traums

Ich habe selten von der Arbeit geträumt. Nur in Zeiten des höchsten Stresses kam sie mal im Traum vor. Bei Events zum Beispiel, da war ich bis oben vollgepumpt mit Adrenalin.

Events machen Spaß, aber es kann auch verdammt viel schiefgehen. Es muss viel koordiniert und organisiert werden, man ist abhängig davon, dass andere ihren Job vernünftig machen. Es ist wie einen Sack Flöhe hüten. Da kann es schon mal passieren, das man auch im Schlaf noch am Rumtelefonieren ist.

Auch in den letzten Phasen meiner Burnouts habe ich von der Arbeit geträumt. Also, der Job ging einfach nachts weiter. Morgens bin ich aufgewacht und dachte: „Nee, oder?! Jetzt hab ich die ganze Nacht durchgearbeitet!“ So hab ich mich dann auch gefühlt. Das war vielleicht ätzend.

Die Bloggerin Carrie Shawl verarbeitet viele berufliche Erlebnisse in ihren Träumen und lässt ihre Leserschaft netterweise daran teilhaben. Gerade fing ich an, mich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen, als ich diesen eindrücklichen Film auf arte fand: „Der Kapitalismus des Traums“ von Sophie Bruneau.

In dieser Doku schildern zwölf Leute ihre Alpträume von der Arbeit. „Jeder Traum erzählt die Geschichte eines Verlusts: Es geht um den Verlust des Zusammenlebens, der Würde, der Freiheit, der Sinne, der Widerstandskraft, der Sprache, der Anerkennung, des Ich, der Kontrolle, des Glaubens, der Vernunft, des Lebens“, heißt es bei arte.

Ich will gar nicht so viel dazu schreiben. Der Film spricht für sich. Die Bilder sind stark. Die Menschen im Film sind sich bewusst, was sie kaputt macht. Sie interpretieren ihre Träume selbst – und ja, sie wissen ganz genau, warum sie so etwas träumen.

Der Film gibt den Menschen eine Stimme, wegen der und für die ich hier schreibe. Mich hat er sehr berührt und auch erschreckt. Der Film ist noch bis zum 7.11. online.

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Photo by LYCS LYCS on Unsplash

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2 Kommentare

  1. Die von Zombies träumte

    Auf dem Weg in meinen Burn-out träumte ich sehr viel – wenn ich denn schlafen konnte.
    Das Hauptthema: Zombies. Zombies verfolgten mich und kriegten mich am Ende. Oder sie kriegten meine Kollegen. Oder die, auf die ich eigentlich aufpassen sollte. Viele Varianten von Verfolgt-werden. Einmal, als mein Freund mich weckte, biss ich ihm in den Arm.
    Sehr beeindruckend war der Zombitraum, in dem ich der Anführer einer Militärtruppe war, die aufgrund meiner schlechten Führung nach und nach niedergemetzelt wurde.
    Oder der, in dem sich die Zombies mit Vampiren zusammentaten und in das Landgasthaus einbrachen, in dem ich grad mit meinen Kollegen einen Teamevent hatte. Wir hatten irgendwie nicht mitbekommen, dass gerade die Apokalypse stattfand und die Zombies hatten schon alle anderen Tiere und Menschen gefressen. Die Vampire hatten gehört, dass ich die Einzige bin, die noch weiss, wie man zum noch reich bestückten Berliner Zoo gelangt und ich sollte sie dorthin führen, damit sie ihn plündern können. Alle unsere Waffen (ich hatte natürlich eine Kettensäge, wie es sich inspiriert von Armee der Finsternis gehört) halfen nicht und wir zogen in einem Todesmarsch dorthin.
    Als es mir später wieder besser ging, wurden die Träume weniger – und die Zombies langsamer. Im letzten Zombie-Traum konnte ich in einem Cafe anhalten und mit Freunden etwas essen und trinken, bevor wir weiter vor den in Zeitlupe laufenden Zombies flohen.

    • Lydia

      Mein lieber Schwan, das hätte auch gut in den Film gepasst. Hoffe, Deine Träume sind jetzt zombiefrei.

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